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Ruckfallrisiko und Therapie von Brustkrebspatientinnen nach St. Gallen 2007

M. van den Bergh :: 16.03.2009

Rückfallrisiko und Therapie von Brustkrebspatientinnen nach St. Gallen 2007

Im Konsensus von 2007 wurde die bereits in 2005 entwickelte Dreiteilung in Hinsicht auf die Sensibilität des Ansprechens eines Mammakarzinoms auf die Endokrine Therapie bestätigt. Es wird also unterschieden in:
  1. Hormonsensible Mammakarzinome
  2. Fraglich hormonsensible Mammakarzinome
  3. Nicht hormonsensible Mammakarzinome
Auch die bereits 2005 erarbeitete Einteilung in drei Risikokategorien wurde ratifiziert. Es wird unterschieden in:
  1. Patientinnen mit geringem Rückfallrisiko
  2. Patientinnen mit mittlerem Rückfallrisiko
  3. Patientinnen mit hohem Rückfallrisiko

Die Risiken wurden, wie in folgender Tabelle dargestellt, definiert:

Geringes Ruckfallrisiko Mittleres Ruckfallrisiko Hohes Ruckfallrisiko
Lymphknoten nicht befallen (pN0) Lymphknoten nicht befallen (pN0) 1 bis 3 Lymphknoten befallen
und Tumorgro?e maximal 20mm und und Her2/neu positiv
und gute Differenzierung (G1) Tumorgro?e > 20 mm  
und keine Invasion der Gefa?e (L0,V0) oder ma?ig bis schlecht differenziert (G2-G3) oder
und Rezeptorpositiv (ER/PR positiv) oder Gefa?invasion (L1 und/oder V1) mehr als 3 Lymphknoten befallen
und Her2/neu negativ oder Her2/neu positiv  
und alter als 35 Jahre oder junger als 35 Jahre
  oder
1 bis 3 Lymphknoten befallen
und Her2/neu negativ

Was bedeuten diese beiden Einteilungen nun für die Praxis? Laut dem Konsensus St. Gallen von 2007, ergibt sich daraus eine prinzipielle Empfehlung in Bezug auf die systemische Therapie:

  1. Eine alleinige endokrine Therapie kann empfohlen werden für: Patientinnen mit niedrigem Risiko und hormonsensiblen bzw. fraglich hormonsensiblem Mammakarzinom.
  2. Eine alleinige Chemotherapie kann empfohlen werden für: Patientinnen mit mit mittlerem und hohem Risiko bei gleichzeitigem nicht hormonsensiblen Mammakarzinom. Bei Her2/neu positiv, zusätzlich noch Trastazumab.
  3. Eine Kombination aus Chemotherapie und endokriner Therapie kann empfohlen werden für: Patientinnen mit mittlerem und hohem Risiko bei gleichzeitigem hormonsensiblen bzw. fraglich hormonsensiblem Mammakarzinom. Bei Her2/neu positiv, zusätzlich noch Trastazumab. Bei Patientinnen mit mittlerem Risiko und hormonsensiblen Karzinom kann auch eine alleinige endokrine Therapie erwogen werden.